Projekt: Automatisierung der Installation einer MS Windows NT 3.51 Workstation am Fachbereich Mathematik und Informatik

INHALT

  1. Notwendigkeit der Automatisierung
  2. Eine ideale Installationsmethode
  3. Installationskonzepte
    1. Server Installation
    2. Lokale Installation
    3. Teil-lokale Installation
  4. Installation von gängigen PC-Betriebssystemen
    1. Installation eines MS-DOS PCs
    2. Installation von MS-Windows
  5. Systementscheidung Windows95 vs. WindowsNT WINDOWS NT
  6. Installation von Windows95
    1. Das "ZIP-Verfahren" unter Windows95
    2. Das Skriptverfahren
  7. Windows NT
  8. Installationsverfahren unter Windows NT
    1. Installation von Windows NT
    2. Die "ZIP-Methode"
  9. Das Windows NT Computer Profile Setup (CPS)
    1. Realisierung
      1. Die Hilfe
      2. Der erste Bug
      3. Die zentrale Ini-Datei
      4. Ein weiterer Bug in den Kommandozeilenparametern
      5. Die Netzwerkkarte
      6. Welcher Eintrag?
      7. Falscher Treiber
      8. Ein Service zuviel
      9. Umleitung der Treiberquelle
      10. Bugs, Bugs, Bugs ...
      11. Unterschiedliche Hardware
    2. Das Zeitproblem
    3. Die richtige Konfiguration
    4. Eine ideale Installationsmethode
    5. Resümee
  10. Anhang I - Benutzung des CPS-Tools
    1. Konfiguration des Referenzcomputers
    2. Editieren der INI-Dateien
    3. Erzeugen eines Profiles
    4. Nachbereitung und Schönheitsfehlerkorrektur
    5. Vorbereitungen am zu installierenden Computer
    6. Erstellen eines Profiles für ähnliche Computer
  11. Anhang II - Bedienung der Schnellinstallation
    1. Voraussetzungen
    2. Vorbereitungen
    3. Durchführung

Automatisierung der Installation einer MS Windows NT Workstation am Fachbereich Mathematik / Informatik

  1. Notwendigkeit der Automatisierung
    Jeder Computer muss die Dateien des Betriebssystem lokal auf seiner Festplatte haben, damit er funktionsbereit ist. Das heisst, es ist erforderlich ihn einer vorbereiteten Prozedur zu unterziehen, um ihn sinnvoll nutzen zu koennen. Diese kann, in Abhaengigkeit der zu installierenden Software, allerdings sehr zeitaufwendig sein. Hinzu kommt, dass diese Dateien bei PCs leicht geloescht, unsachgemaess veraendert, von Computerviren befallen oder beschaedigt werden koennen. Dann ist es nicht mehr moeglich mit diesem Geraet zu arbeiten, und eine Erneuerung der Dateien ist erforderlich. Bei einer derart grossen Anzahl von Computern, wie sie der Fachbereich Mathematik/Informatik besitzt, kann diese Arbeit sehr schnell zu einer zeitintensiven Beschaeftigung werden. Deshalb ist es erstrebenswert, den Installationsprozess so automatisiert wie nur moeglich zu gestalten.
  2. Eine ideale Installationsmethode
    Ideal waere es, wenn eine automatisierte Betriebssysteminstallation den Administrator maximal entlasten wuerde. Das bedeutet, dass es das Effektivste waere, wenn das Programm direkt von einer Bootdiskette zu laden waere und ohne Anwenderinteraktion moeglichst schnell und zuverlaessig seine Aufgabe erfuellen wuerde. Darueber hinaus waere eine geringe oder nur kurzfristige Netzwerkbelastung wuenschenswert. Im Anschluss muesste die Moeglichkeit bestehen, dass auf die selbe Art und Weise die Anwendungsprogramme selbstaendig eingerichtet werden.
    Um den spaeteren Wartungsaufwand gering zu halten, sollte ein Sofwareupdate des Betriebsystems sowie der uebrigen Software vom PC des Administrators aus durchfuehrbar sein. Er haette eine Referenzworkstation, auf der er von Hand alle Aenderungen vornehmen koennte. Alle uebrigen Workstations wuerden dann bei der naechsten Benutzung automatisch die neue Konfiguration uebernehmen. Weiterhin waere es ideal die Moeglichkeit zu haben, von einem beliebigen PC aus die vollstaendig Kontrolle ueber einen anderen PC zu uebernehmen. Das wuerde ermoeglichen, den Bildschirm des anderen PC zu sehen und dort Programme auszufuehren oder Veraenderungen der Systemeinstellungen vorzunehmen. Dies wuerde die Wartung erleichtern und fuer den Administrator zeitersparend sein. Auch waere so die Moeglichkeit gegeben, einem unerfahrenem Benutzer schnell weiterhelfen. Solche Administrationstools und Softwaredistributionssysteme sind schon fuer Windows 3.11 auf dem Markt - fuer Windows NT meines Wissens nach aber noch in weiter Ferne.
  3. Installationskonzepte
    Es gibt verschiedene Konzepte, ein Betriebsystem in einem Netzwerk zu installieren. Diese unterscheiden sich hauptsaechlich in der Aufteilung der Dateien. Entweder ist der Hauptanteil auf der lokalen Festplatte oder auf dem Netzwerkserver.
    1. Serverinstallation
      Alle Betriebsystemdateien befinden sich komplett auf dem Server. Damit dieser ohne vorher geladene Software angesteuert werden kann, muessen alle Netzwerkkarten mit einem Boot - ROM ausgestattet sein. Der Vorteil dieses Konzepts liegt massgeblich in der guten Administrierbarkeit, da keine lokale Installationsarbeit an jedem einzelnen Rechner notwendig ist. Auch Softwareupdates koennten bequem und zentral durchgefuehrt werden. Darueber hinaus bietet diese Installationsart maximale Sicherheit gegenueber Fehlfunktionen des Betriebsystems, die durch Loeschen der Dateien oder durch Viren hervorgerufen werden koennen. Den einzelnen Benutzern kann einfach das Schreibrecht in den Systemverzeichnissen entzogen werden. Ein weiterer Punkt ist die Entlastung der lokalen Festplatten.
      Allerdings belastet dieses Verfahren sehr stark das Netzwerk, da der Datenverkehr natuerlich sehr gross ist. Das ist aber nur in grossen Netzwerken von Bedeutung; Hier kommt es bei Ethernet-Netzwerken die im CSMA/CD Verfahren arbeiten mit steigendem Datentransport zu einem exponentiellen Anstieg der Kollisionen. Dies verringert die Geschwindigkeit und Kapazitaet des Netzwerks extrem, ausserdem ist der Bootvorgang langwieriger als beim Laden der Dateien von einer Festplatte.
    2. Lokale Installation
      Hierbei sind alle Systemdateien auf der lokalen Festplatte des Rechners positioniert. Dieses Konzept bietet maximale Geschwindigkeit und Netzentlastung, ist also insbesondere in grossen Netzwerken von Vorteilen. Weiterhin bietet es eine grosse Unabhaengigkeit, Flexibilitaet und Individualitaet. Anpassungen der Software an die spezielle Hardware sind ebenso moeglich wie persoenliche AEnderungen der Konfiguration einzelner oder bestimmter Gruppen von Benutzern an ihre Beduerfnisse.
      Nachteilig ist allerdings der grosse Administrationsaufwand. Bei einem Softwareupdate ist der Gang zu jedem einzelnen PC unerlaesslich. Auch die Anfaelligkeit gegenueber Stoerungen ist sehr gross. Insbesondere dann, wenn das Betriebsystem kein Sicherheitssystem unterstuetzt, koennen Dateien geloescht werden oder der Computer von Viren befallen werden. Ausserdem wird mehr Festplattenkapazitaet der einzelnen Rechner benötigt.
    3. Teil-Lokale Installation
      Bei dieser Installationsart wird versucht die Vorteile der Server- und der lokalen Installation zu verbinden. Ein minimaler Anteil der Betriebsystemdateien ist auf der Festplatte von jedem Rechner. Alle Programme, die erweiterte Funktionen bieten, sowie die Applikationen befinden sich auf dem Netzwerk. Das bietet die Moeglichkeit, einen grossen Teil der Administration zentral zu leiten. Ist der Anteil der lokalen Dateien nicht zu gross, kann bei einem defekten System mit einer Bootdiskette und entsprechend vorbereiteten Programmen schnell eine Erneuerung der Systemdateien durchgefuehrt werden. Leider laesst sich dieses Konzept nicht mit jeder Software durchfuehren. Darauf wird spaeter noch eingegangen.
  4. Installation von gängigen PC-Betriebsystemen
    Im Folgenden wird die Problematik von Betriebsysteminstallationen an den konkreten Gegebenheiten der am Fachbereich Mathematik/Informatik verwendeten Systeme dargestellt. Dabei handelt es sich aus Ermangelung von Boot-ROM Netzwerkkarten immer um lokale oder teil-lokale Installationskonzepte.
    1. Installation eines MS-DOS PC
      Beim Betriebsystem MS-DOS ist die Installation nicht sehr aufwendig. Ein beigefuegtes Installationsprogramm, dem nur einige grundlegende Informationen gegeben werden muessen, erzeugt alle benötigten Konfigurationsdateien und kopiert alle Dateien. Nach ca. drei Minuten ist der Vorgang beendet. Sind die benötigten Einstellungen der Konfigurationsdateien bereits bekannt, kann auf das Setupprogramm verzichtet und eine Installation "von Hand" vorgenommen werden. Dabei ist eine einmal vorbereitete Diskette ausreichend. Nachdem das Betriebssystem davon geladen wurde, wird der Befehl "SYS C:" eingegeben, und die Systemdateien werden daraufhin an den fuer sie vorgesehenen Platz geschrieben. Danach muessen alle Hilfsprogramme nur noch kopiert werden. Hierbei ist der Administrator ca. nur eine halbe Minute lang beschäftigt.
      MS-DOS ist Hardware unabhängig. Das heisst, es muessen im allgemeinen keine speziellen Anpassungen an Grafikkarte, Monitor, Drucker, etc. vorgenommen werden. Selbst wenn dieses erforderlich ist, wie etwa bei Netzwerkkarten, kann durch Editieren einer Konfigurationsdatei im Textformat mit einem einfachen Texteditor die Veraenderungen vorgenommen werden. Das Installieren spezifischer Treiber wurde zum groessten Teil den Anwendungsprogrammen ueberlassen, die auf die entsprechende Hardware zugreifen. Sind diese Programmen allerdings auf einem Netzwerkserver installiert, so ist dieser Vorgang nur einmalig.
      Aber selbst bei einem so einfach zu installieren Betriebssystem ist, im speziellen Fall des Fachbereichs Mathematik/Informatik mit seinen ueber 170 PCs, eine Automatisierung unumgaenglich. Gerade bei den PCs, die im PC-Saal stehen und auch von vielen unerfahrenen Studenten bedient werden, muss des oefteren das System erneuert werden, um den PC wieder in Betrieb zu nehmen. Zu diesem Zweck wurde das Programm "CLEARC" geschrieben, das das Betriebssystem auf die Festplatte kopiert. Es wird aus dem Hauptmenue aufgerufen, das auch mit einer Bootdiskette erreicht werden kann. Dieser Vorgang nimmt keine Minute in Anspruch.
    2. Installation von MS-Windows
      Bei der Benutzung des grafischen Betriebsystemaufsatz MS-Windows (bis Version 3.11) wird der Aufwand schon erheblich groesser. Hierbei taucht das Problem der unterschiedlichen Hardware auf. Allein jede Grafikkarte benötigt einen speziellen Treiber. Dieses Problem kann allerdings umgangen werden, indem ein Standard Grafikmodus mit entsprechendem Treiber gewaehlt wird, den alle Karten unterstuetzen. Dieser arbeitet aber in einer sehr geringen Aufloesung, welches bedeuten wuerde, dass die Hardware nicht optimal genutzt werden wuerde.
      Bei der lokalen Installation ist es auch nicht mit einem einfachen Kopierbefehl getan; Es ist ein Installationsprogramm auszufuehren, das noch mit einer Vielzahl von Dialogboxen versehen ist, in denen Fragen zur Hardware und zur gewuenschten Konfiguration beantwortet werden muessen. Der Vorgang dauert, selbst fuer einen schon sehr erfahrenen Anwender, mindestens 20 Minuten.
      Die Anzahl der Dateien ist bedeutend groesser als bei MS-DOS. Das erhoeht die Anfaelligkeit gegen Stoerungen und unsachgemaesse Veraenderungen durch die Benutzer. Dies ist allerdings, wie oben schon erwaehnt, im PC-Saal an der Tagesordnung. Der Wartungsaufwand fuer eine lokale Installation waere viel zu gross.
      Hinzu kommt die aufwendige und in einem Netzwerk sehr umstaendliche Installation von Anwendungssoftware. Die meisten grossen Softwarepakete benutzen das Konzept der DLLs (Dynamicly Linked Liberies), d.h. bestimmte Programmteile werden erst bei Bedarf zur Ausfuehrung in den Speicher geladen. Diese Dateien muessen sich im Windows - Systemverzeichnis befinden, damit sie von dem Hauptprogrammteil gefunden und ausgefuehrt werden koennen. Dies bedeutet aber, dass die Dateien auf jeder Festplatte vorhanden sein muessen. Deshalb muss auf jedem PC ein Installationsprogramm manuell ausgefuehrt werden, welches die Dateien kopiert. Bei einer so erheblichen Anzahl von PCs und einem Softwarelebenszyklus von manchmal unter einem halben Jahr, waere mindestens eine Person mit dieser Aufgabe vollzeitbeschaeftigt.
      Um dieses zu umgehen, wurde eine spezielle Windows - Installation entwickelt, bei der nur ein sehr geringer Anteil der Windows - Systemdateien auf der lokalen Festplatte liegen. Der groesste Anteil, insbesondere das Windows - Systemverzeichnis ist auf einem Netzwerkserver vorhanden. Dadurch sind diese vor dem unsachgemaessen Zugriff Unberechtigter geschuetzt. Dieses Konzept bietet alle Vorteile einer teil - lokalen Installation, wie bereits oben dargestellt wurde. Auch Anwendungsprogramme muessen nur einmal installiert werden, da alle ausgelagerten Programmteile zur Laufzeit gefunden werden (s.o.).
      Das Problem der unterschiedlichen Grafikkarten wurde durch ein spezielles Grafikkarten Detektionsprogramm geloest, das herausfindet, welche Karte im System vorhanden ist und anschliessend den entsprechenden Treiber laden laesst. Dieses wird durch spezielle Eingriffe in die Windows - Konfigurationsdateien "System.Ini" und "Win.Ini" erreicht. Lediglich wenn neue Grafikkarten hinzukommen, ist eine Anpassung des Programms erforderlich.
      Auch die entsprechenden Netzwerkeinstellungen in den Konfigurationsdateien muessen fuer jeden Rechner einzeln angepasst werden, da die NETBIOS - Namen (Die Microsoft Netzwerk Namen) der Computer auf jeden Fall unterschiedlich sein muessen. Das bedeutet, dass ein nicht unbedeutender Teil von Einstellungen speziell erzeugt werden muss, bevor das System gestartet wird. Da die Konfigurationsdateien allerdings in ASCII - Textformat vorliegen, sind Aenderungen mit ertraeglichem Aufwand zu automatisieren.
      Allerdings ist der Aufwand, der durch das Einrichten einer solchen Installation entsteht, enorm gross. Es muessen sehr viele Feinheiten beachtet und zum Teil ausprobiert werden. Eine fundierte Kenntnis der Netzwerkprotokolle und Zusammenhaenge gerade bei Internetanschluss sind hierbei erforderlich. In dem konkreten Fall der Windows for Workgroups - Netzinstallation am Fachbereich Mathematik / Informatik fiel dafuer etwa ein drei viertel Bearbeiterjahr an.
  5. Systementscheidung: Windows 95 vs. Windows NT
    Grundlegender Anlass zum Wechsel des Betriebsystems war die Verwendung des Microsoft Visuall C++ Compilers in der Vorlesung C++ Programmierung im Wintersemester 94/95. Der Compiler benötigt ein 32 Bit Windows Betriebsystem, das bis zum damaligen Zeitpunkt nur durch Windows NT gegeben war. Seit dem Erscheinen von Windows 95 Mitte August gibt es dazu eine Alternative. Alle Programme, die auf Windows NT laufen, kommen auch mit dem neuen Windows Nachfolger zurecht. Die neue Oberflaeche ist ansprechender und bedienungsfreundlicher, das System benötigt etwas weniger Resourcen als der "grosse Bruder" und hat dadurch in einigen Bereichen Performancevorteile. Ausserdem ist die Installation einfacher und schneller. Ein grosser Teil der Hardware wird automatisch erkannt und konfiguriert. Was koennte also gegen den Einsatz von Windows 95 sprechen?
    Der Hauptnachteil fuer die Verwendung von Windows 95 im speziellen Fall des Fachbereichs Mathematik/Informatik ist die fehlende Unterstuetzung eines Sicherheitsdateisystems, wie es Windows NT mit seinem "NTFS" bietet. Windows 95 arbeitet mit dem althergebrachten DOS Dateisystem namens "FAT". Dieses bietet nicht die Moeglichkeit, den einzelnen Benutzern Rechte einzuraeumen oder zu verweigern. Das heisst, jeder Anwender des Systems kann, aus Versehen oder absichtlich, jede Datei loeschen, Dateien in alle Verzeichnisse kopieren oder veraendern und im extremsten Fall die Festplatte formatieren. Dieses ist auch bei den vier Windows 95 Installationen, die es zeitweise im PC-Saal gab, ganz deutlich geworden. Schon nach ca. zwei Wochen fehlten auf dem ersten Rechner wichtige Systemdateien, so dass dieser nicht richtig startete. Auch bei einem zweiten Rechner trat nach kurzer Zeit das gleiche Problem auf. Dieses kam zwar des oefteren auch bei der Verwendung von MS-DOS vor, war hier aber nicht so problematisch, denn allein mit einer Bootdiskette konnte schnell ein Menue erreicht werden, aus dem mit einem einzigen Tastendruck die Erneuerung des Systems durchgefuehrt werden konnte. Bei den ca. 40 Dateien war der Kopiervorgang in 20 Sekunden vollendet und der Rechner bootete mit einem neuen Betriebsystem.
    Ein weiterer Vorteil von Windows NT ist das sehr gute Sicherheitssystem, das dem Administrator gestattet umfangreiche Funktionen des Betriebssystems zu erlauben oder zu verbieten. Dies ist besonders bei unerfahrenen Benutzern von grossem Vorteil, da diesen untersagt werden kann, die Einstellungen in der Systemsteuerung zu veraendern und damit evtl. den Rechner lahm zu legen. Das ist zum Beispiel durch AEnderungen im Netzwerksetup leicht moeglich, in dem einfach installierte Protokolle oder Adaptertreiber geaendert oder geloescht werden. Dann ist eine erneute manuelle Konfiguration durch den Administrator erforderlich.
    Windows 95 bietet zwar ein aehnliches Konzept, das aber bei weitem nicht so komfortabel wie das von Windows NT ist. Dabei wird standardmaessig kein Gruppenkonzept unterstuetzt. Das heisst, es waere nur moeglich allen Benutzern die AEnderung der Systemeinstellungen zu verbieten, also auch den Professoren und Mitarbeitern. Diese haben aber Computer mit einer individuellen Konfiguration, die sie natuerlich auch selbst administrieren wollen und auch sollen. Wuerde das Sicherheitssystem von Windows 95 installiert werden, waere diese Moeglichkeit genommen - wenigstens nicht ohne einen erheblichen Mehraufwand zu bewerkstelligen. Hinzu kommt noch, dass es noch kein vergleichbares Installationstool zum CPS fuer Windows 95 gibt. Auch hier ist die Installation noch aufwendig und eine Automatisierung notwendig. Ein Netzinstallation wie noch unter Windows for Workgoups ist nicht moeglich. Hinzu kommen weitere Schwierigkeiten bei dem Versuch die Installation zu automatisieren. Die vormals im Textformat vorliegenden Konfigurationsdateien sind nun in einer Datenbank zusammengefasst, die manuelle Aenderungen durch Pruefsummen erkennt und nicht akzeptiert. Eine Aenderung ist nur durch API - Aufrufe (Advanced Programers Interface) moeglich, die nur durch Windows 95 ausgefuehrt werden koennen. Das bedeutet eine AEnderung und damit eine individuelle Anpassung ist nicht vor dem Start moeglich.
  6. Installation von Windows 95
    Die Installation von Hand durch das Setupprogramm ist im Vergleich zu Windows NT bedeutend einfacher, komfortabler und unempfindlicher als das von Windows NT, allerdings werden dazu doch noch mindestens 30 Minuten benötigt. Auch hier ist genaue Kenntnis der Netzwerkstruktur gefragt, um die Einstellungen richtig zu waehlen. Das geht leider noch nicht im "Plug & Play"- Verfahren.
    1. Das "ZIP" Verfahren unter Windows 95
      Fuer Windows 95 sind am Fachbereich zwei verschiedene Verfahren zur vereinfachten Installation angewendet worden. Das erste war das sogenannte "ZIP" - Verfahren, das mit der Betaversion vom Maerz 95 durchgefuehrt wurde. Die grundlegende Idee ist dabei, eine vollstaendige Kopie der Festplatte eines fertig konfigurierten Rechners mit Hilfe eines Komprimierungsprogramms (hier : PKZIP) zu erstellen. Auf dem zu installierenden Rechner wird dann einfach von einer Diskette gebootet, die Festplatte formatiert, falls das noch nicht geschehen ist, und die gepackten Dateien dekomprimiert. Zusaetzlich koennen Applikationen gleich mit installiert werden. Das klingt alles sehr einfach, aber bei genauer Betrachtung tauchen auch hier weiter Probleme auf:
    1. Das Skriptverfahren
      Die zweite Methode die Installation von Windows 95 zu vereinfachen, verwendet eine Art Setupskript. Hier wird die Information, die das Setup benötigt, in eine Konfigurationsdatei geschrieben, die waehrend der Ausfuehrung an das Installationsprogramm weitergegeben wird und Eingaben des Administrators erspart. Der Vorteil besteht hierbei darin, dass die Hardwareerkennung genutzt wird. Darueber hinaus kann dieses Verfahren von jedem Benutzer selbst ausgefuehrt werden, denn es sind keinerlei Netzwerkkenntnisse oder sonstige Qualifikationen erforderlich. Allerdings besteht nicht die Moeglichkeit, Applikationen auf dem gleichen Weg zu installieren. Diese muessen dann muehselig von Hand nachinstalliert werden, deshalb bietet diese Methode nur eine erleichterte Installation des reinen Betriebsystems. Aus diesem Grund ist sie ideal fuer die Einrichtung der PCs der Professoren, Mitarbeiter oder Sekretaerinnen. Individuelle Applikationsinstallationen koennen nachtraeglich durch die Anwender selbst erstellt werden. Da jeder der oben genannten Zielgruppen einen eigenen Rechner zur Verfuegung hat und im allgemeinen schon viel Erfahrung im Umgang mit PCs hat, ist eine Installation viel langlebiger als im PC-Saal (s.o.). Fuer den PC-Saal ist dieses Verfahren ueberhaupt nicht brauchbar. Die Installationen wuerden nicht lange halten und eine Erneuerung, insbesondere mit Applikationsinstallation, waere viel zu aufwendig.
  7. Windows NT
    Wie bereits oben erwaehnt liegt der Hauptvorteil bei der Verwendung von Windows NT in dem Dateisystem NTFS. Dieses ermoeglicht es dem Administrator, Rechte auf Dateien und Verzeichnisse zu vergeben. Insbesondere das Systemverzeichnis und die Applikationsverzeichnisse koennen somit fuer die Anwender nur mit Leserechten ausgestattet werden und somit durch jene nicht veraendert und schon gar nicht geloescht werden. Natuerlich liegt das Partitionieren und Formatieren in der Hand des Administrators. Selbst mit einer DOS-Bootdiskette kann eine NTFS- Partition nicht formatiert werden, da diese als Nicht - FAT- Partition nicht als vorhanden erkannt wird. Auch mit dem DOS - Partitionierungsprogramm "FDISK" ist ein Loeschen der Partition nicht moeglich. Dazu bedarf es zumindest schon einer Anwendung des Diskeditors "DE" von Norton Utilities, der die Moeglichkeit bietet die Partitionstabelle der Festplatte zu veraendern um somit ganze Partitionen zu loeschen. Dieser ist auf unserem Netzwerk verfuegbar, ist aber Passwort geschuetzt, so dass Unbefugte keinen Zugang zu diesem haben. Zusaetzlich wurde die Bootreihenfolge im BIOS- Setup der PCs so eingestellt, dass zuerst auf der Festplatte ein Betriebsystem gesucht wird. Selbst wenn eine Startdiskette im Laufwerk liegt wird diese uebergangen. Eine AEnderung ist nur im BIOS- Setup des Rechners moeglich, das auch Passwort geschuetzt ist. Um also eine NTFS- Partition zu entfernen, bedarf es einiger Umstaende, die niemals aus Versehen oder Zufall zusammenkommen. Das hat dazu gefuehrt, dass ca. 3/4 aller NT- Installationen vom WS 94/95 noch vorhanden waeren, wenn sie nicht durch die neuen Installationen ersetzt worden waeren. Dies ist eine erstaunlich hohe Rate, bei den extremen Beanspruchungen im PC-Saal. Eine DOS-Installation kann sich im Vergleich dazu hoechstens drei bis vier Wochen im PC-Saal halten bis eine Systemerneuerung notwendig wird.
    Aber das Sicherheitssystem von Windows NT erstreckt sich noch weiter; Es ist sogar moeglich das Veraendern der Systemeinstellungen den Benutzern zu untersagen. Dadurch koennen Fehlkonfigurationen unterbunden werden. Zusaetzlich stellt dies die identische Konfiguration aller Rechner sicher, welche eine eventuelle Fehlersuche stark vereinfacht.
    Darueber hinaus unterstuetzt Windows NT das sogenannt Benutzer "Profile" System. Das heisst, ein Teil der Systemdatenbank namens "Registry" wird individuell fuer jeden Benutzer auf dem Server verwaltet. Beim Einloggen auf einer beliebigen NT-Workstation werden diese Einstellungen geladen. Der Vorteil davon ist, dass jeder Benutzer an jedem Rechner seine eigene persoenliche Konfiguration vorfindet, dies bietet also vor allem Rechnerunabhaengigkeit. Also genau das, was fuer die Benutzer im PC-Saal erforderlich ist.
  8. Installationsverfahren unter Windows NT
    Im folgenden werden zwei Verfahren vorgestellt, die sich zur Installation von Windows NT eignen.
    1. Installation von Windows NT
      Bei der Verwendung von Windows NT treten aehnliche Probleme wie bei Windows 95 auf. Die Moeglichkeit das Systemverzeichnis auf ein Netzwerklaufwerk zu legen, besteht hierbei nicht mehr. Damit ergeben sich alle oben schon genannten Nachteile einer lokalen Vollinstallation des Betriebsystems. Hinzu kommt die Fuelle von Dialogboxen und Hardwareeinstellungen, die beim NT-Setup zu beruecksichtigen sind. Dies fuehrt dazu, dass allein die Einrichtung des Betriebssystems ca. eine Stunde Zeit in Anspruch nimmt. Wird zusaetzlich noch ein Standardpaket an Anwendungssoftware (Compiler, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Internetprogramme, etc.) dazu genommen, sind drei bis vier Stunden Arbeit erforderlich.
      Dazu kommt, besonders im Netzwerksetup, eine grosse Anfaelligkeit gegen Fehleingaben. Der Administrator, der das Installationsprogramm ausfuehrt, muss genaue Kenntnisse der Netzwerkadapter, entsprechender Treiber, Protokolle und Services haben, damit alle Netzwerkfunktionen in Anspruch genommen werden koennen. Bei der kleinsten Abweichung ist es so gut wie sicher, dass Schwierigkeiten mit dem Netzwerk auftreten. In den meisten Faellen ist dann das Setupprogramm erneut auszufuehren.
      Dieser explosionsartige Anstieg des Installations- und Wartungsaufwands waere ohne die Automatisierung des Setup-Vorgangs nicht durchfuehrbar.
    2. Die "ZIP" Methode
      Wenn die Entscheidung fuer Windows NT gefallen ist, muss dann noch eine Vereinfachung der Installation erfolgen. Ein erster Ansatz dafuer war das oben schon beschriebene "ZIP"- Verfahren. Hierbei treten aber viel groessere Probleme auf als dies bei Windows 95 der Fall war. Mit Windows NT ist es zum Beispiel noch nicht einmal moeglich einen Mainboardaustausch vorzunehmen. Das heisst, selbst wenn alle uebrigen Hardwarekomponenten, insbesondere die Festplatte, beibehalten werden, kann ein vorher installiertes Windows NT System nicht mehr starten. Dabei wird die Hardware einem Test unterzogen, der die Veraenderungen feststellt und als Fehler deklariert. Die Startprozedur bricht dann sofort ab.
      Ist trotzdem die "ZIP"- Methode zur Verwendung vorgesehen, so muessen einige Einschraenkungen hingenommen werden. Der empfindlichste Teil der Systemeinstellungen ist das Netzwerksetup. Hier ist auch der individuelle Name des Rechners eingetragen, der auf keinen Fall mit in die "ZIP"- Datei darf. Weiterhin erweist es sich als sehr problematisch, den Netzwerkkartentreiber einzubinden.
      Um also einen Rechner zu konfigurieren, der als Vorbild dienen soll, muessen folgende Schritte vorgenommenen werden:
      • i) Installation des Betriebsystems. Dabei ist darauf zu achten, dass als Dateisystem FAT gewaehlt wird, da spaeter mit einer DOS- Diskette gebootet wird, um die "ZIP"- Datei zu erstellen. Eine Konvertierung ist aber zu einem spaeteren Zeitpunkt auf dem Zielrechner noch m"glich.
      • ii) Installation der Applikationen. Dabei sollte die Anzahl der lokalen Dateien im allgemeinen moeglichst klein gehalten werden. Dazu empfiehlt sich ein Netzwerksetup zu waehlen, bei dem die meisten Dateien auf dem Server liegen.
      • iii) Der Computer ist aus der Netzwerk Domain auszutragen und in eine fiktive Workgroup eintragen. Ausserdem muss der Name geaendert und anschliessend der Netzwerkkartentreiber deaktiviert werden. Dafuer muss der Rechner drei mal neu gestartet werden, da das Netzwerksetup nur eine Veraenderung zur Zeit erlaubt.
      • iv) Der Rechner wird mit eine DOS- Bootdiskette gestartet und laesst das Programm "PKZIP" mit den entsprechenden Parametern laufen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Verzeichnisstruktur erhalten bleibt. Weiterhin ist zu ueberlegen, ob nicht auf die Komprimierung verzichtet werden soll, um die Installation auf der Zielcomputerseite zu beschleunigen.
      • v) Auf dem zu installierenden Computer wird das Dekomprimierungsprogramm, in diesem Fall PKUNZIP, gestartet. Nach einer Zeit von ca. 20-30 min. sind die Dateien kopiert.
      • vi) Nach dem Neustart sind noch einige Einstellungen von Hand zu taetigen. Zuerst wird der Computername geaendert und der Computer wird neu gestartet. Danach sollte der Netzwerkkartentreiber eingetragen werden, wonach auch ein erneuter Neustart faellig wird. Zuletzt fehlt nur noch die richtige Domain, nach deren Eintrag ein erneutes Mal gebootet werden muss. Zwischen den Einstellungen muss noch das Kommando zur Konvertierung des Dateisystems gegeben werden, das dann beim naechsten Neustart ausgefuehrt wird. Danach muessen die richtigen Dateisystemrechte eingestellt werden, was durch eine Batchdatei erfolgt. Die ganze Prozedur dauert ca. 15 min.
    3. Der Nachteil der "ZIP"- Methode liegt in dem noch sehr grossen Aufwand, den der Administrator beim Installieren hat. Insbesondere die vielen Neustarts sind sehr zeitraubend. Wird zusaetzlich das Dateisystem konvertiert, so dauert der Startvorgang doppelt so lange. Zwischen den einzelnen kleinen Einstellungen muss eine Wartezeit von ca. vier min. in Kauf genommen werden. Darueber hinaus ist das Verfahren recht unflexibel. Fuer jede unterschiedliche Grafikkarte muss eine eigene "ZIP" - Datei erstellt werden, oder die entsprechenden Konfigurationsaenderungen bei jeder Installation von Hand vorgenommen werden. Auch ist die Konfiguration des Referenzrechners aufwendig, da immer einige Einstellungen rueckgaengig gemacht werden muessen.
  9. 9 Das Windows NT Computer Profile Setup (CPS)
    Eine perfekte Loesung der oben genannten Probleme koennte das im Windows NT "Rescource Tool Kit" enthaltene CPS Hilfsmittel sein. Es bietet die Moeglichkeit auf Computern mit weitgehend identischer Hardware und Konfiguration schnell, einfach und weitgehend ohne Interaktion des Administrators, Windows NT zu installieren. Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein Rechner wird als Vorbild fuer alle anderen konfiguriert. Hierbei koennen auch Anwendungsprogramme eingerichtet werden, Recht vergeben werden, etc. . Das Programm "UploadProfile" wird gestartet, das die notwendigen Schritte auf dem Referenzrechner durchfuehrt. Es erzeugt eine Reihe von Steuerskripts, die hinterher auf der Zielcomputerseite ausgefuehrt werden und die Installation steuern. Zusaetzlich kopiert es alle Dateien auf einen Server, der auch von den Zielcomputern erreicht werden kann. Diese werden mit einer DOS-Bootdiskette gestartet, die die notwendigen Treiber fuer die Verbindung zum Server zur Verfuegung stellt. Jetzt muss noch das entsprechend Hilfsmittel fuer die Zielcomputerseite "Winntp" ausgefuehrt werden, das alle Dateien auf die lokale Festplatte kopiert und anschliessend das Setup - Programm ausfuehrt, das durch die vorher erzeugten Skripte gesteuert wird. Allerdings sind hierbei einige kleine Einschraenkungen zu beachten:
    1. 9.1. Realisierung
      Bei der konkreten Durchfuehrung traten aber eine Reihe von unvorhergesehenen und auch unvorhersehbaren Schwierigkeiten auf, die dazu fuehrten, dass das Projekt einen zeitlich sehr umfangreichen Rahmen einnahm.
      1. 9.1.1. Die Hilfe
        Bei der Version 3.5 des "Rescource Kits" war lediglich eine sehr unvollstaendige und bei weitem nicht ausreichende Hilfe zum CPS vorhanden. Diese beschraenkte sich fast ausschliesslich auf die Kommandozeilenparameter der beiden hauptsaechlich beteiligten Hilfsprogramme. Die theoretische Funktionsweise war dort einigermassen gut dargestellt.
      2. 9.1.2. Der erste Bug
        Schon bei der ersten Ausfuehrung des Programms "Uplodprf" kam es zu einem Applikationsfehler. Dieser konnte nach etwas laengerer experimenteller Arbeit mit den Kommandozeilenparametern aufgedeckt und umgangen werden. Die Loesung des Problems war es den Schalter "-n-" mit anzugeben. Meiner Meinung nach ein klarer Bug, denn auch auf verschieden anderen NT - Rechnern in sehr unterschiedlichen Konfigurationen (Server / Workstation, Versionen 3.5 und 3.51), war dieses Problem festzustellen. Dies hat aber zur Folge, dass die vergebenen Rechte auf dem NTFS Laufwerk nicht mehr Teil des Profiles sind und manuell ergaenzt werden muessen.
      3. 9.1.3. Die zentrale Ini-Datei
        Das Programm zu Erstellung eines Profiles kann jedoch nur mit Einschraenkungen die Einstellungen des Systems erkennen und entsprechende Eintraege in die Steuerskripte taetigen. Unzureichende Informationen in den Skripten fuehren zum Erscheinen von Dialogboxen auf der Zielcomputerseite oder zum voelligen Versagen der Installation . Um dies zu kompensieren, gibt es eine Ini - Datei zu "Uploadprofile", in der verschiedenste Einstellungen getaetigt und dem Programm verschiedenste Informationen angegeben werden koennen. Dazu gehoeren zum Beispiel der Benutzer- und Organisationsname, die Zeitzone, der Computer- und Domainname aber auch Optionen eine "Notfalldiskette" zu erstellen und vieles mehr. Dem Softwarepaket liegt zur Vereinfachung schon eine ca. 100 Zeilen lange Standardvorlage fuer eine solche Ini - Datei bei, die editiert werden kann. Aber auch dabei traten einige weitere Probleme auf. Die einzelnen Sektionen und moeglichen Eintraege waren in der Version 3.5 nicht kommentiert, und es war auch nicht moeglich anhand deren Namen eine eindeutige Zuordnung zu ihrer Funktion zu taetigen.
      4. 9.1.4. Ein weiterer Bug in den Kommandozeilenparametern
        Ist nun eine erster Profile erzeugt, ergibt sich ein aehnliches Problem wie schon beim Referenzcomputer. Wird der Computername in der Kommandozeile von "winntp" mit dem "/M" Parameter angegeben (z.B. "/M:PC12157"), so startet Windows NT, nachdem alle Dateien kopiert wurden und startet die Ausfuehrung des automatisierten Setup. Dieses scheitert aber sofort mit der Fehlermeldung, das "das" Steuerskript einen fehlerhaften Befehl enthaelt. Dieses ist aber ein Skript, das von "UploadProfile" erzeugt wird. Leider ist die Fehlermeldung nicht sehr praezise. Es wird weder gesagt in welchem Skript der Fehler auftritt (es gibt ca. 7 verschiedene) noch an welcher Stelle. Der Gedanke lag nahe, dass sich der Fehler in der Ini - Datei, also in der Bedienung des Softwarepakets befindet. Dies war jedoch nicht der Fall. Nach vielen verschiedenen Loesungsansaetzen bzw. -versuchen hat sich herausgestellt, dass sich der Fehler in der Kommandozeile befand und nicht in der Ini - Datei. Eine Aufdeckung dieser Tatsache ist nur einem gluecklichen Zufall zu verdanken.
      5. 9.1.5. Die Netzwerkkarte
        Als groesstes Problem stellte sich das Netzwerkkartensetup heraus. Da die in den Computern verwendeten Adapter nicht automatisch von Windows NT erkannt werden koennen, tauchte beim Setup eine entsprechende Meldung mit einer anschliessenden Auswahlbox auf. Wurde aber die entsprechende Karte manuell ausgewaehlt und die Konfigurationsparameter eingestellt, so erschien eine Fehlermeldung. Diese beinhaltete die Aussage, dass bereits die Software fuer eine solche Karte installiert worden sei. Weiterhin wurde gefragt, ob der Administrator sich sicher waere was er denn da so tue. Eine Bejahung der Frage fuehrte dazu, dass die Installation ein paar Minuten spaeter mit der Meldung, dass kein Netzwerk gefunden wurde, stoppte. Dies erwies sich als sehr problematisch. Eine Loesung fand sich auch nicht in der ?berpruefung aller Kombinationen der Parameter in der "UpLoadProfile" Ini-Datei, die mit den Netzwerkeinstellungen zu tun haben. Da die Hilfe zum CPS Paket in der Version 3.5 leider zu diesem Punkt nicht weiterfuehrte, und nach mehrwoechigen Test der verschiedensten Einstellungsmoeglichkeiten, musste das Projekt zunaechst aufgeben werden.
        Ein erneuten Versuch wurde dann aber im September 95 unternommen, als die neue Version 3.51 des Windows NT Resource Tool Kits zur Verfuegung stand. Diese beinhaltet eine eigene Hilfedatei speziell zum CPS, die bedeutend ausfuehrlicher war als die der Vorgaengerversion. Dort befanden sich dann die Information, dass alle Netzwerkeinstellungen aus der Haupt Ini - Datei in die "CPS.INI" Datei ausgelagert wurden, da diese ,laut Hilfe, nie editiert werden muessten. An einer anderen Stelle wiederum befand sich der Hinweis, dass falls Netzwerkkarten, die nicht automatisch erkannt werden koennen verwendet werden, ein entsprechender Eintrag in eben diese Datei zu taetigen ist. Dies erwies sich dann auch als erfolgreich, es wurden einem aber erst einmal nur die Auswahlbox waehrend des Setup erspart und das oben beschriebene Problem blieb in seiner Substanz bestehen.
      6. 9.1.6. Welcher Eintrag?
        Um dieses Problem zu beheben, war eine Auseinandersetzung mit der Programmierung von Windows Inf - Dateien erforderlich. Das Problem bestand darin, den richtigen Eintrag fuer den Punkt [AutoInfOption] in der "UpLoadProfile" Ini - Datei zu finden. Wiederum bot die Hilfe keinerlei Informationen oder Beispiele. Es ist dort der Name der Karte einzutragen und zwar genau so, wie er in der "OEMSETUP.INF" Datei zu dem entsprechenden Netzwerkadapter unter der Sektion [InfOption] zur Auswahl steht. Diese Datei ist das Steuerskript fuer die Netzwerkkartenkonfiguration waehrend des Setup.
      7. 9.1.7. Falscher Treiber
        Nun tauchte aber ein weiteres Problem auf. Es wurde der standardmaessig mitgelieferte Treiber ausgewaehlt, der aber nicht zufriedenstellend funktionierte. Der Grund dafuer lag darin, dass es eine andere Inf - Datei gab, die die gleiche Option "SMCISA" anbot. Diese wurde zuerst gefunden und der Standardtreiber installiert. Das Loeschen der Datei "OEMNADWD.INF" loeste das Problem.
      8. 9.1.8. Ein Service zuviel
        Allerdings blieb die Fehlermeldung, dass bereits eine Karte gleichen Typs installiert sei mit der Folge, dass das Netzwerk nicht gefunden wurde. Hier schaffte ein Eintrag in der "UpLoadProfile" Ini - Datei unter der Sektion [ServicesToRemove] Abhilfe. Hier koennen bestimmte Hintergrundprozesse, die Services, aus dem Profile ausgenommen werden. Wird hier der SMC - Service eingetragen, so funktioniert das Netzwerksetup. Den erneuten Eintrag in die Serviceliste erledigt das Setup automatisch beim Abarbeiten der Inf - Datei zum Netzwerkadapter.
      9. 9.1.9. Umleitung der Treiberquelle
        Allerdings blieb dabei noch ein kleines Problem ueber. Das Setup versuchte den Treiber von Diskette zu laden. Dies liess sich aber durch einen Eingriff in die "LanManNT.Inf" Datei beheben. Diese ist fuer das gesamte Netzwerksetup verantwortlich und wird mit dem CPS Tool mitgeliefert. Hier konnte die Einstellung fuer die Quelle der Treiber auf das Systemverzeichnis von Windows NT umgestellt werden. Allerdings muss dann noch der Treiber dorthin kopiert werden. Allerdings blieb noch eine Dialogbox in der noch die IOBase Adresse der Karte eingetragen werden muss. Eine weitere Dialogbox fordert dann den Administrator auf, den Computer in der Domain einzutragen. Die vollstaendige Unabhaengigkeit es Setup vom Administrator wurde nicht erreicht.
      10. 9.1.10. Bugs, Bugs, Bugs ...
        Ein weiterer Bug liegt in einem Teilprogramm des CPS Pakets, dass waehrend des Setup aufgerufen wird und die lokalen Benutzer Accounts auf der Zielcomputerseite einrichtet. Dieses stuerzt sofort mit einem Anwendungsfehler ab. Das hat aber nur zu Folge, dass es nach der Installation notwendig ist,sich als Administrator des PC einzuloggen und das Passwort zu setzen. Dieses ist aber sowieso erforderlich, da wie oben schon erwaehnt, noch keine Zugriffsrecht auf die NTFS - Partition vergeben wurde. Zu diesem Zweck habe ich eine schon bestehende Batch-Datei entsprechend modifiziert und erweitert. Diese braucht dann nur noch ausgefuehrt zu werden.
      11. 9.1.11. Unterschiedliche Hardware
        Differiert die Hardwarekonfiguration, bietet das Tool die Moeglichkeit dieses zu beruecksichtigen. Insbesondere benötigen unterschiedliche Grafikkarten verschiedene Treiber. Um dies zu beheben, wird zunaechst der urspruengliche Profile installiert. Danach koennen die notwendigen Veraenderungen von Hand vorgenommen werden. Nun ist ein weiters freies Verzeichnis zu erstellen, in dem die neue Konfiguration abgelegt wird. Der Name des Verzeichnisses wird dem "uplodprf" Programms bei einem erneuten Start angegeben. Zusaetzlich muss der "-r" Parameter benutzt werden. Dadurch wird erreicht, dass nur die veraenderte Registry gespeichert. Sind zusaetzliche Dateien notwendig, so koennen diese einfach zu dem fertigen Profile auf den Server hinzu kopiert werden. Danach ist das "uplodprf" Programm noch einmal mit dem "-m" Parameter zu starten, um das Inhaltsverzeichnis, die "DOSNET.INF" Datei auf den neuesten Stand zu bringen.
        Auf dem zu installierenden Rechner werden nun nur noch beim Staren von "winntp" beide Verzeichnisse angeben (Genaue Instruktionen Anhang I).
    2. 9.2. Das Zeitproblem
      Ich moechte noch darauf hinweisen, dass die experimentelle Vorgangsweise in einigen Punkten dieses Projekts sehr zeitaufwendig war. Die Erstellung eines Profiles dauert auf einem 468DX2 zwischen 20-30 min., die Konfiguration des Zielcomputers etwa genauso lang. Das bedeutet, es ist an einem Tag moeglich etwa fuenf bis sechs Profiles zu erstellen und diese zu testen.
      Hinzu kam ein Zeitlimit. Spaetestens in der zweiten Semesterwoche des Wintersemesters 95/96 musste eine genuegend grosse Anzahl von Windows NT Rechnern zur Verfuegung stehen. Waere das Projekt bis zu diesem Zeitpunkt nicht fertig geworden, so waere eine Menge "Handarbeit" auf die Systemadministration des Fachbereichs zugekommen.
    3. 9.3. Die richtige Konfiguration
      Abschliessen gab es noch ein paar Probleme, alle Funktionen der verschiedenen Applikationen fuer alle Benutzer zur Verfuegung zu stellen. Hauptsaechliche Schwierigkeit war dabei, dass viele Programme, die speziell fuer Windows 32-Bit ausgelegt sind, einen Teil ihrer Konfigurationsinformationen im individuellen Teil der Registry speichern. Dieser wird fuer jeden Benutzer beim Start von Windows NT vom Server geladen. Es gibt keine Moeglichkeit, diese Einstellungen fuer alle Benutzer auf einmal zentral zu aendern. Jeder einzelne muss von Hand die Eintraege selbst einstellen. Betroffen waren davon z.B. der WWW-Browser Netscape, was dazu fuehrte, dass jeder die Homepage- Adresse des Fachbereichs selber einmal eintragen musste. Viel wichtiger war das Versagen des Visuall C++ Compilers. Hier werden alle Pfade zu den Bibliotheken, Includes etc. in der Benutzer - Registry gespeichert. Das bedeutet, das diese nur bei demjenigen richtig eingetragen sind, der die Installation des Softwarepakets durchgefuehrt hat. Um den Fehler zu beheben wurde ein Programm geschrieben, das jeder Benutzer einmal ausfuehren muss und das die richtigen Einstellungen vornimmt. Hier ist anzumerken, dass das Mehrbenutzerkonzept von Windows NT teilweise nicht optimal unterstuetzt wird.
      Es waren noch viele weitere Details zu beachten, bis die endgueltige Konfiguration feststand. Da aber nun eine Installation nicht mehr soviel Arbeit machte wie vorher, konnten schon eine kleine Anzahl an "Beta-Version" Konfigurationen im PC-Saal aufgestellt werden, die von den Studenten getestet wurden. Die dabei auftretenden Fehlfunktionen wurden dann zentral an der Referenzworkstation behoben und abschliessend die korrigierte Konfiguration auf allen Rechnern identisch installiert. Waeren die Installationen von Hand vorgenommen worden, so waere auch eine Korrektur an jedem einzelnen Rechner von Noeten gewesen. Ein bedeutend groesserer Aufwand waere entstanden.
    4. 9.4. Eine ideale Installationsmethode ?
      Bleibt nur noch die Frage, inwieweit die gesteckten Ziele erreicht wurden. Leider konnte die Interaktion des Administrators waehrend des Installationsprozess nicht ganz unterbunden werden. Dieser muss allerdings nur noch den individuellen Namen des Computers und die IOBase Adresse der Netzwerkkarte angeben. Ausserdem erscheint eine Dialogbox in der der Computer in der Domain angemeldet wird. Hierzu ist das Passwort des Administrators notwendig. Nach zweimaligen Betaetigen der Returntaste ist es noch notwendig sich als lokaler Administrator einzuloggen um dessen Passwort zu setzen und das oben schon erwaehnte Skript auszufuehren, das die Dateizugriffsrechte setzt. Eine genaue Beschreibung der Bedienung befindet sich im Anhang II. Natuerlich beinhaltet das Konzept auch keine Moeglichkeit automatisierte Softwareupdates durchzufuehren. Dies ist nur durch die Erzeugung eines neuen Profiles und die komplette Neuinstallation des Rechners moeglich. Ansonsten muss eine Installation von Hand an jedem Computer durchgefuehrt werden.
    5. 9.5. Resümee
      Die Arbeit mit dem CPS-Tool war sehr undankbar. Die groben Bugs und die voellig unzureichende Hilfe machten die Durchfuehrung des Projekts mehr zu einem Experiment als zu einer Anwendung eines Hilfsprogramms. Der zeitaufwendige Test einer Installation erschwerte dies aber sehr. Das fuehrte auch dazu, dass ich das Projekt schon einmal fuer undurchfuehrbar hielt und aufgab. Mit der neuen Version des "Resource Tool Kits" konnte die Arbeit zwar durchgefuehrt werden, aber trotzdem wurden nicht alle gesteckten Ziele erreicht. Auch die intensive Auseinandersetzung mit dem Betriebsystem Windows NT fuehrte dazu, dass ich gezielter Tests durchfuehren konnte und somit nach viel Arbeit und Zeitdruck doch eine Loesung fand. Aber insgesamt hat sich die Arbeit doch gelohnt. Zum einen ist das Sicherheitssystem von Windows NT doch nicht ganz sicher. Dies fuehrt dazu, das ca. Ein bis zwei NT - Installationen im PC-Saal pro Woche ausfallen. Zum anderen fallt durch groesseren Rechnertausch oder Hardwareschaeden immer wieder Installationsarbeit an. Die benötigte Zeit pro Installation hat sich etwa auf 20 Minuten verkuerzt. Diese besteht allerdings fast nur aus Wartezeit, da die Interaktion des Administrators stark vermindert wurde. Das ermoeglicht die Installation mehrerer Workstation mit einem fast identischen Zeitaufwand.
      Darueber hinaus denke ich, dass Windows NT ein Netzwerkbetriebsystem mit Zukunft ist, das sich immer mehr durchsetzten wird. Auch dann wird ein Schnellinstalltionsverfahren benötigt. Das CPS-Tool ist sehr flexibel und wird wohl auch weiterhin unterstuetzt werden. Dann ist die Umsetzung auf eine neue Version mit wenig Arbeit verbunden.
  10. 10 Anhang I - Benutzung des CPS-Tools
    Dieser technischer Anhang ist gedacht fuer alle, die auch mit dem Computer Profile Setup Hilfsprogramm arbeiten wollen. Er stellt die notwendige Vorgehensweise dar.
    1. 10.1. Konfiguration des Referenzcomputer
      Dabei sind folgende Einschraenkungen zu beachte:
    1. 10.2. Editieren der Ini - Dateien
      Es sind folgende Änderungen durchzufuehren:
    1. 10.3. Erzeugen eines Profiles
      Auf dem Referenzcomputer wird in der Kommandozeile
      uplodprf -n- -s:O:\home\rosi\nt\profile -i:myprofl.ini
      gestartet (Ohne -n- erfolgt ein Absturz des Programms. Ich habe keine Ahnung warum {-n- bedeutet, dass die NTFS - Attribute nicht mit uebernommen werden}).
    2. 10.4. Nachbereitung und Schönheitsfehlerkorrektur
      Es ergab sich das Problem, dass das Setup den "SMC8000N.SYS" Treiber unbedingt von Diskette lesen wollte. Dies kann durch eine kleine Modifikation des "NTLANMAN.INF" Files behoben werden:

      [OemOptionDisketteENG]
      DO_COPY = "YES"
      AdapterDisketteSrc = "C:\WINNT351\"
      OemSoftDisketteSrc = "A:\"

      hierbei muss natuerlich beachten werden, dass der oben erwaehnte Treiber auch im angegebenen Verzeichnis steht. Wird hier gleich "C:\WINNT351\SYSTEM32\DRIVERS" (das ist das Verzeichnis, wo die Datei hinterher stehen muss) eingetragen, so erscheint die Fehlermeldung, dass "Source" und "Target" identisch seien.
    3. 10.5. Vorbereitungen am zu installierenden Computer
      Der Ziel - Computer muss mindestens 16 MB RAM und ca. 250 MB Festplattenspeicher frei haben. Dazu ist es noch notwendig eine kleine FAT - Partition von ca. 50MB anzulegen. Beide Partitionen mit "FDISK" anlegen und unter DOS formatieren. Natuerlich ist eine SMC PLUS, ELITE oder ULTRA Netzwerkkarte Voraussetzung. Jetzt ans Netz anschliessen und von einer Bootdiskette und das Programm "WINNTP" auf die Festplatte kopieren. Es gehoert zum "Resource Tool Kit", Unterverzeichnis CPS. Nun wird dieses Programm wie folgt aufgerufen :
      winntp -s:O:\home\rosi\nt\profile -B
      -s spezifiziert die Quelle des Profiles
      -B bedeutet, dass nicht gewartet wird, wenn alle Dateien kopiert sind
      Den -M Parameter nicht benutzen !!! Damit soll zwar eigentlich den Computernamen von der Kommandozeile aus spezifizieren werden koennen und sich somit eine weitere Dialogbox sparen lassen, aber es versteckt sich dahinter bloss ein riesiger Bug! Wird der -M Parameter doch benutzt, so erscheint die Fehlermeldung, dass das INF File (es handelt sich im ?brigen um "DEFAULTS.INF") eine "invalid read-syms command" enthaelt.
    4. Erstellen eines Profiles fuer ähnliche Computer
      Sind verschiedene Hardwarekonfigurationen, insbesondere Grafikkarten zu berücksichtigen, so ist wie folgt zu verfahren:
  11. Anhang II - Bedienung der Schnellinstallation

    1. Voraussetzungen

    1. Vorbereitungen

    1. Durchführung